Tag 22 – Montag, 26. Juni – 302 km (5.509 km)

Ganz ehrlich: Heute in der Früh hätte ich mir lieber wieder die Bade,- als die Lederhose angezogen. Aber das sollte sich dann im Laufe des Vormittags wieder schnell relativieren.

Wir starteten gleich um 09.00 Uhr bei zarten 27 Grad. Anschließend ging es dann durch den Montagsverkehr 20 km bis Grasse. Und ab hier war für die nächsten 280 Kilometer die längste Gerade max. 500 m lang. Der Rest bestand aus Kurven, Kurven und nochmal Kurven. Wir bogen in Grasse auf die D 6085 ein und befanden uns nun auf der Route Napoleon. Die folgenden 50 km Richtung Digne ging es stetig bergauf, dabei ging es über 4 kleine Cols (Pässe) und weiter auf der D 21 Richtung Draguignan. Dort befanden wir uns jetzt auf einem Hochplateau und die Gorges de Verdon kam immer näher. Schließlich Bogen wir auf die D 71 (Rive Gauche) ab und betraten somit das Tor zur Verdonschlucht, einem einzigartigen Naturjuwel, dass einen oftmals nur staunen lässt, was die Natur selbst zu Schaffen im Stande ist. Die folgende Stunden waren mir ausnahmslos mit Staunen, Fotografieren und Kurvenfahren beschäftigt. Wir befuhren die Schlucht zuerst auf der einen Seite bis Aiguines, vorbei am Stausee und bogen dann rechts Richtung Mostuieres ab um nach wenigen Kilometern wieder nach rechts auf die D 952 einzubiegen, um die Schlucht von der anderen Seite zu über,- bzw. zu durchfahren. In der Folge  beginnt dann bei Palud de Verdon die „Route de Cretes“, der wir dann folgten. Auch auf dieser Seite der Schlucht das gleiche Bild: Staunen, Fotografieren und Kurvenfahren. Wir verabschiedeten uns dann vom Abenteuer Verdonschlucht und es ging nach Castellane. Dort bogen wir auf die D 955 ein, vorbei an einem weiteren Stausee und folgten anschließend der N 202 bis zum nächsten Highlight, der Daluisschlucht, bekannt für ihre einzigartigen tiefroten Felsen und Felswände. Die Stecke zwischen  Verdon,- und Daluisschlucht bestand weiterhin ausschließlich aus Kurven. In der Daluisschlucht dann wieder das schon bekannte Prozedere: Staunen, Fotografieren und Kurvenfahren natürlich. Nach der Schlucht ging es dann noch bis Guillaumes, wo wir dann links auf die D 76 einbogen und ca. 25 Kehren auf eine Höhe von 1.330 m bis nach Sauze fuhren, einem Bergdorf im Nirgendwo mit nicht einmal 100 Einwohnern. Das habe wir uns aber selbst genauso ausgesucht und es keinesfalls bereut. Im einzigen Berggasthof hatten wir ein nettes bescheidenes Zimmer und wurden von den Wirtsleuten bestens verköstigt. Hier oben in der Höhe waren die Temperaturen wieder recht angenehm, im Gegensatz zu untertags, wo es stets jenseits von 30 Grad hatte. Alles in allem ein traumhaft schöner, aber auch sehr fordernder Tag.

Zum heutigen Tag im speziellen ist noch zu sagen, dass man das einfach selbst erlebt haben muss, denn man kann all diese Eindrücke und Ausblicke weder in Worte fassen, noch fotografisch festhalten. Aber die heute gesendeten Fotos erlauben zumindest einen kleinen Einblick in das große Ganze.

Morgen geht’s dann u.a. über den höchsten befahrbaren Pass Europas und wir melden uns wieder aus La Salle des Alpes, aus der Region der französischen Seealpen.

2 Gedanken zu “Tag 22 – Montag, 26. Juni – 302 km (5.509 km)

  1. Sepp sagt:

    Lieber Andy, Lieber Jürgen !!
    Ich muss nun endlich auch mal ein kräftiges Danke sagen für die tollen, unterhaltsamen Tour-Beschreibungen und -Fotos die ich natürlich genau verfolge. Diese „Tour de france“ ist ist sicherlich ein neuerliches Highlight für euch eingefleischten Tourenbiker. Bin schon neugierig auf eure weiteren Eindrücke unter Anderem beim Durchqueren der D902.
    Noch ein paar Worte zum Tag 17 (Umfall)
    Lieber Jürgen, es war sicherlich ein schlimmes , traumatisierendes Ereignis, als deine „Dicke“ umfiel und Schäden zu befürchten waren. Gott sei Dank waren nur leichte Schrammen vorhanden und eine Weiterfahrt war möglich. Ich hätte gerne dein Gesicht gesehen, als der nette helfende Spengler mit einem 1m langen Brecheisen in Richtung deiner „Dicken“ marschierte. Schlimm ist es auch, wenn ein sauber lackiertes Topcase einfach auf den Beton kollert. Spaß beiseite!

    Ich wünsche euch weitere top Tourenerlebnisse und eine „umfallfreie“ (Heim-)Fahrt.
    Lg Sepp (da ozwickte Folbocha)

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  2. Mandi sagt:

    Herrlich 👍👌und wo wir wieder beim Thema wären: Nichts geht über tolle Kurven. Und das in dieser großen Anzahl 🤣 was will man mehr. Passt weiterhin auf euch auf und bleibt gesund. Genießt die letzten Tage. 👋👋

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